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Es gibt Körperstellen, die häufiger von Pickeln befallen sind und Stellen am Körper, wo üblicherweise keine Hautunreinheiten auftauchen. Im Gesicht erscheinen die lästigen Hautunreinheiten meistens in der sogenannten T-Zone. Und obwohl jeder weiß, dass das Ausdrücken von Pickeln unter anderem zu hässlichen Narben führen kann, will niemand mit einer dicken, weißen Eiterpustel auf der Stirn herumlaufen. Wer unbedingt selbst Hand anlegen möchte und die sie in Eigenregie ausdrücken will, der muss Einiges beachten.
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Was ist die T-Zone im Gesicht?
Wer sich vorstellt, dass ihm über das ganze Gesicht ein großes T gemalt wird, der hat den Bereich der T-Zone ungefähr erfasst. Der Stil des Ts liegt auf der Nase und der Oberstrich mitten auf der Stirn. Alle Hautpartien, die sich in diesem T befinden, sind die T-Zone und sind besonders anfällig für Hautunreinheiten und entzündete Pusteln.
Das bedeutet die ganze Stirn, die Nasenflügel und die leichte Vertiefung, die den Übergang von den Nasenflügeln zu den Wangen bildet. Doch manche Menschen leiden auch unterhalb der T-Zone, am Kinn und auf den Wangen, unter lästigen Unreinheiten die sich ggf. auch entzünden.
Dass der Stirn- und Nasenbereich besonders anfällig für unreine Haut, Entzündungen und Akne ist, hat seinen Grund. Um die empfindliche Gesichtshaut vor Umwelteinflüssen wie zum Beispiel Kälte zu schützen, liegen unter der Haut die Talgdrüsen, die die Fettschicht der Haut regulieren. Im Gesicht liegen mehr Talgdrüsen, als zum Beispiel an den Fußsohlen. Wo mehr Talgdrüsen liegen, kann es natürlich auch leichter zu einer Überproduktion an Talg kommen, die für die Entstehung von Pickeln verantwortlich sein kann. Im Gesicht befinden sich in der T-Zone die meisten Talgdrüsen. Deswegen ist der Hautbereich an der Stirn und um die Nase herum am anfälligsten für entzündliche Pustel und Hautunreinheiten. Bei der täglichen Hygiene sollte das bedacht werden und in der T-Zone muss besonders gründlich gereinigt werden. Weil dieser Gesichtsbereich auch den Mitmenschen zuerst ins Auge fällt, wenn sie ihrem Gegenüber ins Gesicht sehen, reizen Pickelchen, die sich in der T-Zone angesiedelt haben besonders zum Ausdrücken.
Gefährlich: Pickel in der T-Zone ausdrücken
Nicht nur die Eltern auch Hautärzte und Kosmetiker warnen davor, sich selbst an die Arbeit zu machen und die weißen oder gelben Akne- und Eiterpickel auszudrücken. Das liegt daran, dass bei unsachgemäßem Quetschen leicht Bakterien unter die Haut gelangen können. Der Eiter ist dann zwar ausgedrückt, aber die Bakterien verursachen eine erneute Entzündung der Haut, die meist noch schlimmer verläuft, als die erste. Das kann soweit führen, dass sich Abszesse unter der Haut bilden, die operativ entfernt werden müssen. Auch kann es zur Narbenbildung nach dem Abheilen der laienhaft gequetschten Eiterpickel kommen. Mitunter können diese Narben ein Leben lang bleiben.
Dadurch, dass in der T-Zone so viele Talgdrüsen nebeneinanderliegen, ist es besonders gefährlich, Eiterminem oder Mitesser oberhalb der Oberlippe selber auszudrücken. Denn wenn durch das Drücken Bakterien in die Haut gelangen, ist die Wahrscheinlichkeit noch eher gegeben, dass eine Infektion entsteht und sich neue Entzündungsherde auftun. Hautärzte und Kosmetiker haben es gelernt Pickel und Mitesser korrekt auszudrücken und haben außerdem die richtigen Werkzeuge dazu. Um nicht aus einem kleinen Pickelchen eine große Narbe entstehen zu lassen, ist es daher immer sinnvoller für eine Behandlung den Dermatologen oder die Kosmetikerin zu bemühen, als selber an sich zu experimentieren.
Wie kann ich Pickel ausdrücken ohne eine Narbe zu riskieren?
Wer trotz Warnung nicht widerstehen kann und einen Akne Pickel im Gesicht selber beseitigen will, muss sich an genaue Regeln halten. Das Wichtigste ist die Hygiene. Bevor mit dem Ausdrücken des Eiterpickels begonnen werden kann, muss die Haut im Gesicht gründlich gesäubert werden. Das geschieht mit lauwarmem Wasser und einer antibakteriellen Waschlotion. Anschließend sollte die Haut auf das Ausdrücken vorbereitet werden. Je weiter die Hautporen geöffnet sind, umso leichter kann überschüssige Flüssigkeit, wie Eiter, abfließen. Um die Poren zu weiten, kann ein Dampfbad, am besten mit einem Zusatz aus Kamille gemacht werden. Eine Alternative ist, saubere Baumwolltücher mit warmem Wasser zu befeuchten und auf die entsprechende Hautzone zu legen. Durch die Feuchtigkeit und gleichzeitige Wärme öffnen sich die Hautporen. Mit Kosmetiktüchern wird sowohl nach dem Dampfbad wie auch nach den Auflagen von warmen Tüchern, die Haut trockengetupft.
Um keine Bakterien in die Haut zu verbringen und Infektionen zur riskieren, müssen anschließend die Hände desinfiziert werden. Desinfektionsmittel zum Händewaschen gibt es in der Apotheke oder der Drogerie. Wenn alle Vorbereitungen so weit getroffen sind, kann mit dem entfernen des Eiterpickels begonnen werden. Dazu gibt es drei Möglichkeiten. Der Pickel kann ausgedrückt werden, er kann ausgezogen werden und er kann ausgesaugt werden.
Beim Pickel ausdrücken wird mit den flachen Fingerspitzen, nicht mit den Fingernägeln, von zwei Seiten die Haut neben dem Pickel in Richtung der Erhöhung gedrückt. Wer will, kann dazu vorher mit einer sterilen Nadel, die in der Apotheke erworben werden kann, ganz leicht und nur oberflächlich den Eiterpickel anstechen. Wichtig ist dabei, dass die Nadel steril ist.
Wer eine Nadel aus dem Nähkästchen verwendet, muss sie unter der Flamme eines Feuerzeuges sterilisieren. Sobald der Eiter zu fließen beginnt, wird er mit einem Kosmetiktuch, das daneben gehalten wird, aufgesaugt. Da sich im Eiter Bakterien befinden, kann er sonst leicht eine weitere Infektion mit nachfolgender Entzündung verursachen. Wenn auf Druck hin kein Eiter mehr fließt, sondern stattdessen eine klare Flüssigkeit oder Blut erscheinen, muss sofort aufgehört werden.
Um den Pickel auszuziehen, wird er ebenfalls mit einer sterilen Nadel vorsichtig angepikt. Anschließend wird die Haut daneben nicht gedrückt, sondern nach allen Seiten gezogen. Dies geschieht, wegen des Eiterflusses am besten nicht mit den Fingern, sondern mithilfe eines Kosmetiktuches, das den Eiter sofort wegsaugt.
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Anleitung: Pickel ausdrücken – Schritt für Schritt
- Haut porentief reinigen
- Haut aufweichen
- Hände desinfizieren
- sterile Utensilien bereit legen
- nicht die Fingernägel benutzen
- rechtzeitig aufhören bevor Blut kommt
- Eiter mit Kosmetiktuch aufsaugen
- Haut antibakteriell nachbehandeln
- Danach Finger weg von der kleinen Wunde
Um den Pickel auszusaugen, wird eine 50-Milliliter-Spritze ohne Nadel benötigt. Der Störenfried wird wieder leicht gepikt, dann wird die sterile Spritze genau auf dem Punkt wo eingestochen wurde angesetzt und langsam aufgezogen. Sobald der Eiter vollständig herausgezogen ist, muss aufgehört werden. Dies lässt sich leicht erkennen, da Spritzen durchsichtig sind. Eine kleinere Spritze eignet sich nicht zum Aussaugen, weil der Sog zu schwach ist. Wichtig ist beim Aussaugen, dass die Spritze steril ist und nicht mehrmals benutzt wird, da sonst die Gefahr der Entzündung besteht.
Zur Nachbehandlung der Haut wird bei allen drei Methoden nach der Eiterentfernung der offene Hautbereich mit Gesichtswasser betupft, um nochmals alles zu desinfizieren und die Poren zu schließen.
Mitesser ausdrücken – so geht’s
Auch das Ausdrücken von Mitessern will gelernt sein und sollte besser vom Hautarzt oder der Kosmetikerin vorgenommen werden. Wer sich selber daran versuchen möchte, der schafft sich am besten einen sogenannten Komedonenquetscher an. Dieses Gerät wird von Hautärzten ebenfalls benutzt, denn es ist eigens dafür hergestellt. Die Haut wird genauso vorbereitet wie bei der Pickelentfernung und auch die Hände werden desinfiziert. Der Komedonenquetscher sollte ebenfalls steril sein. Gedrückt wird auch der Mitesser, nur das Anstechen entfällt. Klappt das Ausdrücken des Mitessers nicht, darf auf keinen Fall mit einer Nadel daran herumgepult werden. Dies könnte zu starken Entzündungen führen. Stattdessen kann es mit anderen Mitteln, wie zum Beispiel Produkten aus der Kosmetikindustrie oder Hausmitteln versucht werden.
Wer sich dabei ertappt, regelmäßig an seiner Gesichtshaut rumzudrücken auch ohne, dass störende Akne-Pickel und Mitesser vorhanden sind und wer dazu übermäßig viel Zeit aufwendet, sollte sich fragen, ob er eventuell unter Skin Picking leidet. Darunter wird ein zwanghaftes Drücken an der Haut verstanden. Das ausdrücken von Mitessern und Eiterpickeln kann süchtig machen. Da es sich beim Skin Picking um eine Krankheit handelt, sollte in diesem Fall unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.